Das ehemalige Benediktinerkloster St. Petri und Paul zu Merseburg
Auf dem Gelände des späteren Klosters befand sich bereits um das Jahr 1000 eine St. Peters Kirche, welche 1012 urkundliche erwähnt wird. Am ursprünglichen Sitz eines Augustinerstifts, wurde 1091 durch den Merseburger Bischof Werner das Benediktinerkloster St. Petri gegründet. Die Klosterkirche hatte ähnliche Abmessungen wie der damalige Dom.
Im 14. Jahrhundert, der Blütezeit des Klosters, lebten und arbeiteten hier bis zu 30 Mönche.
Zum Kloster gehörten zahlreiche Dörfer, Mühlen und Weinberge in der Umgebung Merseburgs.
In der Mitte des 16. Jahrhunderts verlor das Kloster infolge von Misswirtschaft immer mehr an Bedeutung und die Zahl der Mönche verringerte sich stetig.
Nach einer ersten Schließung von 1545 bis 1551 und einem kurzzeitigen Wiederaufleben, führte die Reformation 1562 zur endgültigen Säkularisation des Klosters.
Schon kurz darauf erfolgte der Abbruch von Klosterkirche und anderer Teile der Baulichkeiten.
In den folgenden Zeiten gab es verschiede Nutzungen des Klosterareals, u.a. als Getreidespeicher, kurfürstliches Gestüt und zuletzt als Kaserne der blauen Husaren.
Ab 1910 wurden auf dem Gelände archäologische Grabungen vorgenommen, bei denen der Nachweis einer schon vor 7000 Jahren erfolgten Besiedlung erbracht wurde.
Bedeutende Funde waren der Nachweis eines gewaltigen Bronzezeitlichen Walls und Reste der Peterskirche. Die noch vorhandenen Klostergebäude wurde ab 1913 bis 1949 vom Merseburger Heimatverein als Museum genutzt.
Von 1951 bis Mitte der 60ziger Jahre befand sich schließlich hier das Naturkundemuseum „Natur und Mensch“.
Nach dessen Schließung verfielen die Gebäude zusehends. Mehrere Versuche einer neuen Nutzung scheiterten.
2012 gründete sich der Förderkreis Klosterbauhütte Merseburg e.V. und erhielt einen Nutzungsvertrag von der Stadt Merseburg. Seitdem arbeitet der Verein aktiv an der Erhaltung der alten noch vorhandenen Klostergebäude. Mittels Spenden, Fördermitteln und eigener Arbeitskraft konnten große Teile des Klosterareals für kulturelles Leben und soziale Projekte nutzbar gemacht werden.