Aus unserem Klosterleben – Bienengruppe (Imker)

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Aus unserem Klosterleben – Bienengruppe (Imker)

 

Unser Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur die bauliche Substanz des Klostergebäudes zu erhalten, sondern auch das kulturelle Leben in Merseburg zu bereichern. Dabei liegt es uns besonders am Herzen, unseren Besuchern auf eine spannende Art und Weise neue Einblicke zu geben und dadurch Wissen zu vielfältigen Themen zu vermitteln. Ein großer Bereich ist für uns dabei in Umweltbildung und Nachhaltigkeit zu sehen. Seit jeher lebten und wirkten die Mönche im Einklang mit der Natur und gewannen aus dieser ihre Lebensgrundlage.

 

Die Imkerei ist ein altes Kulturgut. Die lange Tradition der Imkerei in Klöstern ist schon auf Karl den Großen zurückzuführen, der in seinem Capitulare de Villis die Zucht von Bienen auch den Mönchen zuschrieb. Damit leisteten die Klosterbrüder nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Grundversorgung, sondern auch zur Erhaltung von Natur und Umwelt.

Wir führen diesen Brauch weiter und erhalten damit gleichzeitig Kulturgüter. Darüber hinaus wirken wir dem fortschreitenden Rückgang der Zahl an Bienenvölkern in Sachsen-Anhalt entgegen und fördern zugleich die Fruchtbarkeit der Saaleaue am Fuße des Klosters. Denn genau hier, am Standpunkt einer mittlerweile abgerissenen Papierfabrik, erkämpft sich die Natur ihr Recht zurück. Heute ist dieses Gelände bereits ein Biotop für verschiedenste Lebewesen, von Eidechsen bis hin zu Wildbienen und vielerlei Pflanzen. Ohne Bienen jedoch, die durch ihre Arbeit langfristig das Wachstum der Pflanzenwelt fördern, ist hier an eine Renaturierung nicht zu denken.

Seit den 1990er Jahren ist in Sachsen-Anhalt die Zahl der Jungimker stark zurückgegangen, dieses alte, traditionsreiche Handwerk verliert zunehmend an nachkommenden Generationen. Dem wirken wir entgegen, indem wir zum einen den Imkernachwuchs in den eigenen Reihen des Vereins fördern, zum anderen aber auch Kinder und Jugendliche an dieses Thema heranführen und mit verschiedenen, speziell auf die kleinen Erdenbürger zugeschnittenen Veranstaltungen, für die Imkerei begeistern.

Bienen stellen eine Fülle von Naturprodukten her, die wir teilweise aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegdenken wollen. Das bekannteste Bienenprodukt ist der Honig, welcher nicht nur als Brotaufstrich, sondern auch als Süßungsmittel oder, wie nur wenigen bekannt, auch als Naturheilmittel genutzt wird. Auch das Wachs ist ein natürliches Bienenprodukt, welches im Mittelalter sogar als Zahlungsmittel gehandhabt wurde. Dazu kommt noch das Kittharz Propolis, die Pollen selbst oder das Gelee Royale, also das Futter für die Königin, welche ebenfalls als Naturheilmittel Verwendung finden. Dieses breite Spektrum, welches von den emsigen Tieren hervor gebracht wird, können wir unseren Besuchern auf verschiedenste Weise verdeutlichen und anschaulich präsentieren, um so auf die teils vergessene Bedeutung der kleinen Lebewesen aufmerksam zu machen.

 

Mit und von den Bienen können wir viel lernen, weswegen wir die Imkerei als Mittel zum generationsübergreifenden Lernen nutzen werden. Die Beschäftigung mit Bienen bietet eine Fülle an Lerninhalten für Groß und Klein, die nicht nur die Umweltbildung umfassen, sondern auch viele andere Bereiche des täglichen Lebens berühren. Wir verstehen unser Projekt auch als Einladung zum interdisziplinären Lernen. In der heutigen Zeit ist nachhaltiges Handeln besonders wichtig. Nachhaltig handeln bedeutet, eine Balance zwischen ökonomischen, gesellschaftlichen und ökologischen Zielen anzustreben. Diese Handlungs- und Denkweise möchten wir Erwachsenen und Kindern näherbringen. Unsere Besucher können bei der Entdeckung des Klosters und seines Außengeländes erfahren, welche Auswirkungen das eigene Handeln auf unsere Umwelt und das Leben der Bienen hat. Ein einfaches Beispiel hierfür ist das regelmäßige Mähen des Rasens, bei dem wohl nur wenige Gartenbesitzer bedenken, welche Folgen dieses für die Flora und Fauna haben  kann.

Wir möchten wir nicht nur für die zunehmende Bedrohung der Bienen sensibilisieren, sondern auch ein allgemeines Umweltbewusstsein fördern. Durch Thementage, Führungen und ähnliches regen wir einen bewussten Umgang mit der Natur an, geben Einsichten,  welche Auswirkungen das menschliche Handeln auf die Natur hat. Welches Kind weiß heutzutage schon noch,wie abhängig zum Beispiel Obstbäume von der Bestäubung durch Bienen sind..

 

Der Umgang mit Bienen erfordert eine große innerliche Ruhe. Gerade in unserer heutigen Zeit herrscht oft große Hektik und Kinder sowie Erwachsene kommen kaum noch zur Ruhe und Entspannung. Durch Besuche an den Bienenstöcken können Groß und Klein wieder lernen, vom Alltagsstress abzuschalten und sich ganz den kleinen Tieren zu widmen. Nicht zuletzt bietet es sich auch an, gerade die historische Entwicklung der Imkerei, verbunden mit der Bedeutung von Klöstern für die Bienenhaltung, genauer zu beleuchten und pädagogisch aufzuarbeiten. Durch Ausstellungen, Führungen und Vorträge kann eine Verbindung von Stadt- und Klostergeschichte mit Umweltbildung erfolgen.

 

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